Ratgeber Gartenflächen richtig aufbauen:

Wie man mit Schottertragschicht und Drainage arbeitet

veröffentlicht am: 07.05.2025

Wer eine Gartenfläche anlegt, die langfristig stabil bleiben soll, beginnt mit dem Blick unter die Oberfläche. Ob Terrasse, Weg oder Sommergarten – ohne tragfähigen Aufbau sind spätere Schäden programmiert. Schottertragschicht und Drainage spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sorgen dafür, dass Lasten aufgenommen, Wasser abgeführt und Bewegungen verhindert werden. Entscheidend ist die richtige Ausführung: Materialwahl, Aufbauhöhe, Verdichtung und der Übergang zu angrenzenden Flächen müssen aufeinander abgestimmt sein. Wer hier unsauber arbeitet, schafft Probleme, die sich später nur mit großem Aufwand beheben lassen.

  

Warum der Unterbau so wichtig ist

Der gewachsene Boden genügt selten den Anforderungen, die eine dauerhaft belastbare Fläche stellt. Ist er zu weich, zu verdichtet oder zu feucht, entstehen Senkungen, Staunässe oder Verschiebungen. Eine saubere Vorbereitung beginnt mit dem Ausheben bis auf tragfähige Tiefe. Je nach Beschaffenheit müssen bindige Schichten entfernt oder drainierende Materialien eingebracht werden. Schon bei der Planung sollte klar sein, welche Belastung später auf der Fläche liegt. Wege mit Rollwagen oder Schubkarren erfordern andere Voraussetzungen als befahrene Einfahrten oder gepflasterte Aufenthaltsbereiche.

Auch die Umgebung zählt: Grenzen die Flächen an Mauern oder Beete, muss man deren Niveau und Wasserführung mit einbeziehen. Ein präziser Höhenplan hilft, Übergänge sauber zu gestalten. Wer hier ungenau arbeitet, riskiert ungleichmäßige Aufbauten, Setzungen oder nicht funktionierende Gefälle. Ein solides Fundament spart langfristig nicht nur Reparaturen, sondern sorgt auch für ein professionelles Erscheinungsbild.

  

Schottertragschicht: Körnung, Höhe, Verdichtung

Als Tragschicht verwendet man gebrochenes Gestein mit einer Körnung von 0/32 mm. Dieses Gemisch lässt sich gut verdichten und bietet eine stabile, tragfähige Basis. Die Schicht wird lagenweise eingebaut – meist in 10–15 cm starken Abschnitten – und jeweils mit einer Rüttelplatte verdichtet. Die erforderliche Gesamthöhe richtet sich nach der Nutzung: 20 cm genügen bei leichten Gehwegen, 30 bis 40 cm sind bei befahrbaren Flächen notwendig. Wichtig ist, dass ein Gefälle von etwa zwei Prozent eingeplant wird, damit Oberflächenwasser nicht stehen bleibt.

Seitliche Abschlüsse verhindern das seitliche Wegdrücken der Tragschicht. Besonders bei freien Kanten sind Bordsteine, Einfassungen oder L-Steine notwendig. Wer auf diese verzichtet, riskiert absackende Ränder und instabile Beläge. Auch die spätere Tragfähigkeit leidet, wenn die Schicht nicht gleichmäßig eingebaut und verdichtet ist. Bei größeren Projekten empfiehlt sich die Verdichtungskontrolle durch Prüfplatten oder Fallgewichtsgeräte.

  

Drainage richtig verlegen

Wo Wasser nicht natürlich versickern kann, muss es kontrolliert abgeführt werden. Drainagerohre sind dafür das Mittel der Wahl. Sie bestehen aus gelochten Kunststoffrohren, umhüllt mit Filtervlies. Das verhindert, dass sich die Öffnungen mit Bodenpartikeln zusetzen. Verlegt wird die Drainage im Kiesbett – möglichst tief im Aufbau, mit durchgehendem Gefälle von mindestens 1 %. Ziel ist es, Wasser gezielt in Sickerschächte oder Rigolen zu leiten.

Revisionsschächte ermöglichen die spätere Kontrolle und Reinigung. Besonders bei tonigen, verdichteten oder lehmigen Böden ist eine Drainage unverzichtbar. Wer darauf verzichtet, riskiert nicht nur Staunässe, sondern auch aufsteigende Feuchtigkeit im Belag. Wichtig ist, dass die Drainage nicht zu nah an frostgefährdeten Stellen endet. Auch ein ausreichender Abstand zu angrenzenden Fundamenten muss berücksichtigt werden. Fehler entstehen häufig durch falsche Einbautiefe, unpassende Rohrdimensionen oder unzureichende Gefälleführung.

  

Saubere Übergänge schaffen

Gartenflächen sind nie isoliert – sie stoßen immer an andere Bauteile: Wege, Mauern, Beete oder Zäune. An diesen Übergängen entscheidet sich, ob eine Fläche stabil bleibt oder sich später absetzt, aufreißt oder unregelmäßig absackt. Besonders kritisch sind Randbereiche ohne Befestigung. Eine klare Trennung ist hier Pflicht. Rasenkantensteine, Hochbeeteinfassungen oder Betonränder halten Struktur und Form.

An Mauern sollte man zusätzlich eine kapillarbrechende Schicht einplanen, um Feuchtigkeit vom Mauerwerk fernzuhalten. Auch das Anschlussniveau muss exakt stimmen: Ist der Belag zu hoch, staut sich Wasser. Ist er zu tief, entstehen Stolperkanten oder Hohlräume. Besonders bei Flächen mit wechselnden Belägen – etwa Pflaster neben wassergebundener Decke – braucht es exakt abgestimmte Aufbauten. Wer diese Übergänge unsauber ausführt, schafft Dauerbaustellen.

  

Konstruktion entscheidet über Langlebigkeit

Funktionierende Gartenflächen entstehen nicht durch Zufall, sondern durch solide Planung und fachgerechten Aufbau. Die Kombination aus Schottertragschicht, Drainage und strukturierten Übergängen bildet das Rückgrat jeder Außenfläche. Wer das vernachlässigt, bekommt früher oder später Probleme mit Setzungen, Feuchtigkeit oder instabilen Kanten. Besonders in einem intensiv genutzten Sommergarten zahlt sich durchdachte Vorarbeit aus – optisch und funktional.

  


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