Tipp Mediterranes Lebensgefühl auch in Franken?

Ein Winterquartier für Exoten

veröffentlicht am: 16.10.2025

Mediterranes Lebensgefühl auch in Franken? Absolut – mit exotischem Flair im eigenen Garten! Egal ob Palmen, Feigen, Avocados oder Bananen, immer mehr Gartenfreunde holen sich ein Stück Urlaub nach Hause. Doch unsere kalten Wintermonate stellen die tropischen Schönheiten vor besondere Herausforderungen. Wir zeigen Ihnen, wie mediterrane Pflanzen sicher durch die kalte Jahreszeit kommen.

   

Auf vielen Balkonen, Terrassen und Gärten unserer Region blüht eine bunte Vielfalt exotischer und mediterraner Pflanzen. Ganz vorne mit dabei: Palmen! Ob robuste Hanfpalme, Europäische Zwergpalme oder Dattelpalme – sie bringen sofort Urlaubsflair in unseren Outdoor-Bereich. Aber auch Obstliebhaber kommen auf ihre Kosten: Zitruspflanzen, Feigen, Avocados, Granatäpfel oder Guaven lassen sich direkt im eigenen Garten ernten.

   

Palmen & Co. im Winter?

Mit ein bisschen Wissen können viele Exoten auch bei uns gut überwintern. In milden Regionen dürfen robuste Arten wie Palmen, Yucca, Feigen, Chinesische Dattel oder Feigenkaktus sogar draußen bleiben. Manche Kübelpflanzen, etwa Yuccas, Mimosen oder Beerensträucher, trotzen ebenfalls der Kälte. Empfindlichere Tropengewächse fühlen sich hingegen an einem kühlen, frostfreien Platz mit gleichmäßigem Licht am wohlsten – hierzu zählen besonders Zitruspflanzen.

Viele Palmenarten – wie Washingtonia robusta oder Europäische Zwergpalme – und exotische Obstgehölze – wie Kirschmyrte oder Rosenapfel – sind beim Überwintern erstaunlich flexibel: Sie kommen sowohl mit kühlen Temperaturen bis 12 °C als auch mit Zimmertemperatur zurecht. Wichtig: Zum einen, je wärmer der Standort, desto mehr Licht brauchen Ihre Pflanzen, zum anderen sollten Sie im Winter weniger gießen! Die Erde sollte feucht, aber nie nass stehen – Wasser im Untersetzer daher unbedingt vermeiden.

   

   

Winterharte Exoten

Am einfachsten sind winterharte Exoten, die kaum Pflege brauchen. Kübelpflanzen reagieren dabei empfindlicher als ausgepflanzte, weil ihre Wurzeln leichter durchfrieren. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, pflanzt robuste Arten wie Yucca oder Agave also direkt ins Beet. Der beste Zeitpunkt hierfür ist der Frühling, dann sind die Pflanzen bis zum ersten Frost gut verwurzelt. Ausgepflanzte Exoten teilen sich dann in zwei Gruppen: Die einen benötigen ein wenig Winterschutz in Form von Vlies oder Mulch, die anderen kommen völlig allein durch die kalte Jahreszeit.

   

Der richtige Schutz

Immergrüne oder grenzwertig winterharte Pflanzen, wie mediterrane Arten oder winterharte Bananen, brauchen zusätzlichen Schutz. Wurzeln sollten weder austrocknen noch im Wasser stehen. Am besten decken Sie den Wurzelbereich mit mindestens 20 cm Reisig ab, empfindliche Pflanzen profitieren zudem von einem kleinen Regendach. Immergrüne oder mediterrane Arten brauchen trotz Schutz aber gelegentlich Wasser – luftdurchlässige Materialien wie Jute oder Vlies helfen hier, die Feuchtigkeit zu regulieren.

   

   

Schnitt und Pflege vor dem Winter

Kübelpflanzen können vor der Überwinterung beschnitten werden. Bei einigen Arten ist jedoch ein Nachschnitt im Frühjahr sinnvoll. Umtopfen vor dem Winter ist aber tabu, da die Wurzeln außerhalb der Wachstumsphase nicht gut heilen und der Topf zu lange feucht bleiben könnte. Bei winterharten Gartenpflanzen hängt der Schnitt von der Art ab. Empfindliche Pflanzen wie Feigen werden besser erst nach dem Austrieb im Frühjahr geschnitten.

Exotische Pflanzen sind weniger kompliziert, als viele denken. Mit dem richtigen Standort, angepasster Pflege und etwas Fachwissen bringen Sie entspannt exotisches Flair in Ihren Garten – fast wie Urlaub das ganze Jahr über.

   


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