Fürth Wohnpreis2015

veröffentlicht am: 14.04.2015

Zum ersten Mal hat die Stadt Fürth besonders nachahmenswerte Beispiele von Wohnungsrenovierungen für alte und behinderte Menschen ausgezeichnet. Zur Premiere gab es zwei Preisträger: die Familie Nees-Oczko, die ihre Wohnung für den auf einen Rollstuhl angewiesenen Sohn komplett umbaute, und für das Freiwilligen-Zentrum Fürth (FZF) in Verbindung mit der Joseph-Stiftung; für einen Schlaganfallpatienten wurden Lösungen gesucht und gefunden, deren Badezimmer umzugestalten, damit sie auf Dauer in ihrer Mietwohnung bleiben konnte.

Gewürdigt werden durch den neuen Preis der Stadt Fürth insbesondere – so die Statuten – vorbildliche Konzepte, die Menschen mit körperlichen Einschränkungen ein langes selbständiges Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Dafür stand diesmal ein Preisgeld von 1.500,00 € zur Verfügung, das die Sparkasse Fürth bereitgestellt hatte. Laudatoren waren somit Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und Sparkassenvorstand Adolf Dodenhöft.

Der in Bezug auf das Antragswesen bei der Pflegeversicherung versierte Jürgen Schönborn vom FZF hatte mit dem zuständigen Objektbetreuer der Joseph-Stiftung, Wolfgang Gürtler, unbürokratisch eine effektive Maßnahme abgestimmt. Die Ausgangslage: Der Mieter Georg Schuster konnte nach einem Schlaganfall nur unzureichend in dem Bad seiner Wohnung von Pflegekräften versorgt werden. Einen Umbau hätte Familie Schuster nicht selbst stemmen können, eine Finanzierung durch die Joseph-Stiftung hätte auf die Miete umgelegt werden müssen. Das Team des FZF half, entsprechende Kostenübernahmeanträge bei der Pflegeversicherung zu stellen. Gemeinsam wurde ein neuer Grundriss geplant und das Badezimmer so umgestaltet, dass eine Nutzung mit dem Rollstuhl möglich wurde. Nächstes Problem: Das Ehepaar Schuster wohnt zwar im Erdgeschoss, aber am Hauseingang sind drei Treppenstufen zu überwinden. Dies gelingt nun mittels einer Rampe, die inzwischen auch von Familien mit Kinderwagen dankbar genutzt wird.

Anders bei Nees-Oczkos. Gabriele und Alfons Nees-Oczko mussten die Umbaumaßnahmen in ihrer Mietwohnung eigenverantwortlich stellen. Mit Zustimmung des Vermieters schufen sie in der gesamten Wohnung ein einheitliches Bodenniveaus, montierten einen Deckenfilter für die Nutzung der Badewanne, bauten einen unterfahrbaren Waschtisch im Bad und Aluminiumkeile für den barrierefreien Zugang zur Terrasse ein. Seit dem Einzug, so das Ehepaar, habe Sohn Christian viele Fortschritte in punkto Selbstständigkeit machen können.

Weitere Informationen unter:

www.joseph-stiftung.de