Ein Anruf bei Barbara Fuchs

veröffentlicht am: 26.07.2012

Frau Fuchs, früher haben Sie das Interieur von Luxusyachten gestaltet, seit 2006 entwerfen Sie Fertighäuser. Was ist der größte Unterschied zwischen beidem?

Der Bau von Luxusyachten und Fertighäusern ist prinzipiell nicht vergleichbar. Der größte Unterschied besteht darin, dass es sich beim Hausbau um einen elementaren, fest verankerten Wunsch eines jeden Menschen handelt. Es geht hier um sehr viel Emotionen.

Welche Eigenschaften sind für Ihren Beruf unerlässlich?

Ich denke, wie in sehr vielen Berufen auch, ist es am wichtigsten, auf den Menschen einzugehen, seine Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen, um diese in seinem Haus Realität werden zu lassen.

Fischerhaus wurde letztes Jahr 50. Wie haben Sie gefeiert?

Für jeden Monat war etwas geplant, im Mai haben wir unser Energie-Plus-Musterhaus „Generation X“ in München/Poing eröffnet – das Geburtstagsgeschenk an uns selbst. Die große Jubiläumsfeier fand am 2. Juli 2011 mit rund 350 geladenen Gästen in unseren Produktionshallen statt. Auch für unsere Kunden wurde etwas Besonderes geplant. Zum Beispiel wurde in diesem Jahr die Gewährleistung der Grundkonstruktion von 30 auf 50 Jahre verlängert, da wir seit 50 Jahren die Erfahrung und Gewissheit hierfür haben.

Welche Stationen in der bisherigen Geschichte von Fischerhaus sind es besonders wert, gefeiert zu werden?

Immer, wenn wir einer Familie das eigene Zuhause schaffen ist es etwas Besonderes, dass es wert ist, gefeiert zu werden.

Wie hat sich das Image von Fertighäusern im Laufe der Zeit verändert?

Früher war der Fertighausbau eine Massenproduktion. Gott sei Dank sind diese Zeiten schon lange vorbei. Heute wird für jeden Kunden der individuelle Grundriss ausgearbeitet. So ist jedes Haus einzigartig und keines gleicht mehr dem anderen.

Wie heben sich Fischerhäuser von anderen Fertighäusern ab?

FischerHaus produziert in historischen, wettergeschützten Hallen am Firmenstandort in Bodenwöhr, kombiniert mit modernen Techniken und oberpfälzischer Handwerkskunst. Wir sind eine große Familie: Dazu gehören unsere Kunden genauso wie unsere Mitarbeiter. Es arbeiten ganze Familien bei uns, teilweise auch schon seit etlichen Generationen. Auch in der Geschäftsleitung ist das so, mein Vater und ich leiten das Geschäft seit 2006 zusammen.

„Mit Liebe bauen“ - wie lässt sich dieser Grundsatz von Fischerhaus in der Fertighausbranche umsetzen?

Schon seit Urzeiten gehört es zum Bestreben des Menschen, den richtigen Partner fürs Leben zu finden. Und sich aus der Liebe zueinander ein Zuhause für das Miteinander zu schaffen. Das ist die Idee, die hinter unserem Slogan „Mit Liebe bauen“ steckt. Wir bauen den Raum für die Liebe unserer Kunden.

Fischerhaus schwört auf den Baustoff Holz. Wieso?

Holz eignet sich hervorragend, um es intelligent zu verbauen. Es eignet sich fast noch besser, um darin in einem idealen Wohnklima zu leben. Und es schont die Umwelt wie kein zweiter Baustoff auf dieser Erde. Und platzsparend bauen lässt sich mit Holz auch, da wir im Vergleich mit Steinwänden eine wesentlich höhere Dämmung bei wesentlich geringerer Wandstärke erreichen.

Beim Golden Cube, dem renommiertesten deutschen Fertighauspreis, wurde Fischerhaus 2010 für das Passivhaus „Cubus“ in Fürth als Bester ausgezeichnet. Können Sie uns etwas zu dem Haus erzählen?

Das Passiv-Musterhaus Cubus war ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zum Erfolg. Wir haben versucht, natürliche Wärmequellen optimal auszunutzen. Ergänzt durch ein zentrales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung, hoher Fugendichtigkeit und durch das Vermeiden von Wärmebrücken haben wir die Heizkosten auf das Minimum reduziert und ein ideales Wohnklima geschaffen. Am 15. Oktober 2009 erhielten wir dann den Lohn dafür, den Oskar in der Fertighausbranche, und haben das natürlich gebührend feiert.

Was ist Ihnen bei einem Haus besonders wichtig?

Das Wichtigste bei einem Haus ist, dass sich die Menschen, die darin wohnen, wohlfühlen. Dafür steht bei FischerHaus Fachpersonal zur Verfügung, vom Architekten bis hin zum Einrichtungsexperten. Wir helfen unseren Kunden, das Wohnkonzept abzurunden und auf den Alltag jedes einzelnen anzupassen.

Und was schätzen Sie an Ihrem Beruf besonders?

Mein Beruf ist sehr vielfältig. Er hat mit Menschen zu tun, sei es mit Bauherren, oder Handwerkern. Außerdem gibt er mir Spielraum für Kreativität.

Gibt es ein bestimmtes Projekt, auf das Sie besonders stolz sind?

Stolz sind wir natürlich auf jedes Haus, das wir erstellen. Aber unsere Schmuckstücke sind die drei Musterhäuser, die ich designt habe. Das Toskanahaus Magnolie im Musterhauspark Bodenwöhr war mein erstes großes FischerHaus-Projekt und hat bei seiner Eröffnung rund 4.000 Besucher angelockt. Das war für mich und natürlich auch für die Firma eine tolle Bestätigung. Nicht zu vergessen natürlich das Passiv-Musterhaus Cubus in Fürth und zuletzt das Energie-Plus-Musterhaus „Generation X“ in München. In diese drei Häuser habe ich mein ganzes Herzblut gesteckt.

Frau Fuchs, vielen Dank für das Gespräch!