Anruf bei... Geschäftsführende Gesellschafterin der Autohaus Oppel GmbH in Ansbach

Ein Anruf bei... Susanne Oppel

veröffentlicht am: 10.10.2022

Hallo Frau Oppel, schön, dass Sie sich für ein Gespräch mit uns Zeit nehmen konnten. Seit 2005 sind Sie Geschäftsführerin Ihres Familienunternehmens Autohaus Oppel in Ansbach. Was waren die wichtigsten Meilensteine in der langjährigen Firmengeschichte?

Susanne Oppel: Da haben wir in fast 95 Jahren natürlich viele. Hier eine stichpunktartige Übersicht:

1938 Gewerbeanmeldung Erweiterung um „Handel mit gebrauchten Fahrzeugen“

1953 Beginn mit dem Aufbau der betriebseigenen LKW-Werkstatt

1954 1. Mercedes-Benz LKW wird im Werk bestellt

1970 Spatenstich in Ansbach-Elpersdorf – mittlerweile umfasst hier das Gelände 128.000 qm

1979 Übernahme der Firma Dallhammer – Vertreter der Daimler AG

1986 Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande für Walburga Oppel

1991 Inbetriebnahme eines Autohauses in Schlema/Erzgebirge (Erweiterung ins

Bundesland Sachsen) – 1993 Eröffnung eines neuen Betriebes in Aue/Erzgebirge.

1992 Bau eine Kühl/Lagerhauses und eines Zweigbetriebes des Autohauses in Heilsbronn

1995 Erweiterung um ein Autohaus in Ellefeld

1998 Kauf des Autohauses Weiss in Plauen

2010 Kauf eines Autohauses in Feuchtwangen

2017 – 2021 Erweiterung im Verkauf und Service um die Marken: Abarth, Alfa Romeo, Citroën, Fiat, Fiat Professional, Jeep, Maserati, Peugeot, Peugeot Professional, Suzuki und Volvo

Sie sind über die Jahre und Jahrzehnte kontinuierlich, aber vor allem gesund gewachsen. Ihre Expansionsmaßnahmen haben sich ganz offensichtlich bewährt. Wie lautet Ihr Erfolgsrezept?

Susanne Oppel: Ich glaube, es gibt ganz viele – familiengeführte – Unternehmen, die so gewachsen sind wie wir. Meine Vorgängergeneration konnte die Autohaus Oppel GmbH mit inzwischen 14 Marken unter einem Dach so aufbauen, wie es heute dasteht. Aktuell haben wir knapp 350 Mitarbeitende in sechs Autohäusern in Mittelfranken und Sachsen. Es ist jetzt an mir und den Nachfolgern, dies zu erhalten und auch durch diese sehr schwierigen Zeiten zu lenken. Was ich aber sagen kann: Als Familienbetrieb haben wir stets ein offenes Ohr für die Anliegen unserer Mitarbeitenden. Meine Bürotür ist immer offen und ich höre zu. Außerdem darf der Spaß an/bei der Arbeit trotz aller Widrigkeiten NIE verloren gehen.

Ihr Ziel ist es, den Kunden in jeder Situation die passende Mobilitätslösung anbieten zu können. Wie gelingt Ihnen das?

Susanne Oppel: Natürlich schaffen wir dies durch die Markenerweiterung nun viel leichter als vorher. Wir können vom Fahrzeug für 10.000 Euro bis hin zum 300.000-Euro-PKW inklusive Transporter und LKW alles anbieten bzw. vermitteln. Deshalb dürfte es eigentlich keinen Grund geben, nicht bei uns zu kaufen – außer die Marke entspricht nicht den Vorstellungen. Unsere Verkäufer haben zwar eine spezielle Markenausrichtung, können aber jederzeit auch Kunden mit anderen Wünschen an ihre Kollegen vermitteln. Somit versuchen wir schon, unsere Kunden ganzheitlich zu sehen und zu betreuen.

Flexibilität und Innovationskraft sind wichtige Stützpfeiler Ihrer Unternehmensphilosophie. Welche sind aktuell die größten Herausforderungen in der Automobilbranche?

Susanne Oppel: Die Herausforderungen in der Automobilbranche sind zurzeit sehr groß. Wir haben mit Lieferengpässen zu tun und bekommen Fahrzeuge, aber auch Ersatzteile nicht geliefert. Kunden werden da verständlicherweise ungeduldig. Seit April spüren wir eine große Kaufzurückhaltung in allen Bereichen. Dies kann aber nur durch Entscheidungen der Politik wieder geändert und verbessert werden. Im Bereich Maserati stehen wir vor der großen und spannenden Aufgabe, uns in der Metropolregion mit der Marke bekannt zu machen. Das ist für mich im Moment die größte Herausforderung.

Seit 2020 ist die Autohaus Oppel GmbH offizieller und exklusiver Vertragshändler für Maserati in Franken. Welche Strategie verfolgen Sie hier insbesondere im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen, um die Premiummarke zu etablieren?

Susanne Oppel: Dieser Status ist für uns eine echte Challenge und gleichzeitig auch Verpflichtung. In diesem Premiumbereich geht es uns darum, erst einmal Kontakte zur mittelständischen Wirtschaft zu knüpfen und unseren Namen mit der außergewöhnlichen Marke Maserati zu verknüpfen. Außerdem suchen wir aktiv nach einem Standort für einen Showroom bzw. Pop-up-Store im Großraum Nürnberg und sind dort schon in dem einen oder anderen konstruktiven Gespräch. Somit werden wir sicherlich in den nächsten zwei Jahren hier auch nochmal einen Anlaufpunkt für unsere Kundschaft im Raum Nürnberg-Fürth-Erlangen erhalten. Bis dahin haben wir den Verkauf und den Service in Heilsbronn – das sind ja auch nur ca. 30-45 Minuten Fahrtzeit.

Im nächsten Jahr feiern Sie bereits 95-jähriges Firmenjubiläum. Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in – sagen wir – einem Jahrzehnt? Was würden Sie sich wünschen?

Susanne Oppel: Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann ohne lange zu überlegen, dass wir in allen Betrieben weiterhin mit den jetzigen Marken erfolgreich sind und vielleicht zukünftig noch den ein oder anderen Standort zusätzlich betreiben können. Somit können wir dann auch die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter sichern und

stetig wachsen.

Vielen Dank für das Gespräch!


Bildquelle(n): Autohaus Oppel GmbH in Ansbach