Tipp Einen Ausflug wert

Zu Besuch in Kitzingen am Main

veröffentlicht am: 30.09.2022

Nicht selten wird aus einem Ausflug eine dauerhafte Beziehung. Die unterfränkische Stadt am Main ist dank der guten Anbindung an die Autobahnen A3 und A7 und die Zugstrecke Würzburg-Nürnberg schnell und unkompliziert erreichbar und deshalb auch für Investoren und Gewerbetreibende attraktiv. Beide Mainufer sind in den letzten Jahren aufwändig neugestaltet worden, bieten eine geradezu mediterrane Aufenthaltsqualität. Als wärmster Ort in Bayern wird Kitzingen immer wieder in den überregionalen Medien genannt. Heiß her geht es auch bei so manchem Fest im Jahresverlauf.

Von Kitzingen nach Würzburg sind es 15 Minuten über die Bundestraße 8. Deutlich schneller hat man das Biebelrieder Kreuz mit seinen Anbindungen an die wichtigen Verkehrsachsen A3 und A7 erreicht. Stündlich, teilweise sogar halbstündlich, verbindet ein Regionalzug Kitzingen mit den fränkischen Metropolen Würzburg und Nürnberg. Dank der Mitgliedschaft in zwei Verkehrsverbünden (VGN und VVM) sind die Preise erschwinglich. Transportweg und Erholungsort gleichermaßen ist der Main, dessen beide Uferbereiche in den letzten Jahren aufwändig aufgewertet wurden. Fünf Brücken führen über die Lebensader, sehenswert ist vor allem die Alte Mainbrücke, die den zahlreichen Touristen als beliebter Standort für Fotoaufnahmen dient.

Technologiepark ConneKT und Innopark

Bis ins Jahr 2006 prägten die amerikanischen Liegenschaften die Große Kreisstadt. Auf insgesamt 156 Hektar Fläche lebten und arbeiteten bis zu 12 000 US-Soldaten. Mit dem Abzug der Streitkräfte stand Kitzingen vor einer gewaltigen Aufgabe. Die Flächen mussten überplant und neu konzipiert werden. Die Stadt entschied sich für eine Entwicklung durch private Investoren, innerhalb von zehn Jahren erblühten die ehemaligen Kasernen – trotz mancher Herausforderung - zu neuem Leben. Aus der größten ehemaligen Kaserne, den Harvey-Barracks, ist der Technologiepark ConneKT geworden. Auf rund 70 Hektar haben sich weltweit operierende Firmen wie Knauf, Schaeffler, oder Fritsch angesiedelt. Alle Grundstücke und Gebäude verfügen über Glasfaseranschlüsse und einen Nahwärmeanschluss für die Versorgung mit Wärme, die direkt von zwei Heizkraftwerken im Park erzeugt wird. Eine Besonderheit stellt der Sonderlandeplatz des rührigen Flugsportclubs dar, der direkt an den Technologiepark anschließt. Fast 1000 Arbeitsplätze sind mittlerweile auf dem Gelände entstanden. Etwas weniger sind es in den ehemaligen „Larson-Barracks“, einer 54 Hektar großen Anlage auf einem der vielen Hügel der Stadt. Rund 800 Menschen gehen in dem Gewerbe- und Technologiepark mit seinen fast 120 Gebäuden einer Arbeit nach. Die ansässigen Firmen sind in so unterschiedlichen Branchen wie E-Mobility, Landschaftsbau oder Reifenherstellung tätig.

Ein neues Wohnviertel

Mit der ehemaligen Kaserne Marshall-Heights verfügt die Stadt außerdem über ein Wohnareal mit Potenzial. Nach dem Abzug der Amerikaner stand dies lange leer. Mehr als 700 Wohneinheiten stehen zur Verfügung, die meisten Wohnblocks sind noch nicht ausgebaut. Die Möglichkeit für ein weiteres Wohnangebot ist gegeben – und wird in Zukunft wohl auch nötig sein. Sagten die Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung vor zehn Jahren noch eine Stagnation beziehungsweise einen leichten Rückgang auf rund 20 000 Einwohner vorher, gestaltet sich die Lage im Jahr 2022 ganz anders: Auf etwas mehr als 23 000 Einwohner ist Kitzingen gewachsen, Oberbürgermeister Stefan Güntner geht davon aus, dass die Einwohnerzahl bis zum Ende des Jahrzehnts um weitere 4000 bis 5000 steigen wird. „Darauf stellen wir uns ein, bauen die Kita- und Kindergartenplätze aus und planen eine dritte Grundschule.“

Mit Gymnasium, Realschule, zwei Grundschulen, einer Berufsschule, FOS/BOS und neuerdings auch einer Montessori-Schule ist Kitzingen ein Schulstandort, dessen Einzugsbereich bis nach Würzburg und Neustadt/Aisch reicht. 31 Spielplätze sind im gesamten Stadtgebiet verteilt, ehrenamtliche Paten kümmern sich um deren Sauberkeit. Mit dem „Haus für Jugend und Familie“ entsteht bis ins Jahr 2025 ein modernes Begegnungszentrum, das Anlaufpunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen sein wird. Als kinderfreundliche Kommune will sich Kitzingen von der Unicef zertifizieren lassen. Ein entsprechender Aktionsplan ist unter Einbeziehung der Bürger auf die Beine gestellt worden. OB Güntner, selbst Vater dreier Kinder im Schulalter, unterstützt die Pläne mit Hochdruck.

Nachverdichtung als Schlüssel zum Erfolg

Die Entwicklung neuer Baugebiete ist aufgrund der geografischen Lage Kitzingens und dem Ziel, möglichst wenig Fläche zu versiegeln, nicht ganz so einfach. Kitzingen setzt auf Nachverdichtung, unterstützte auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Bürgerbräu, mitten in der Altstadt, den Bau von 49 attraktiven Wohnungen. Brachflächen wurden und werden in attraktive Mehrfamilienhäuser umgewandelt. In der Gärtnervorstadt Etwashausen ist ein Neubaugebiet mit rund 200 Wohneinheiten geplant.

Das Mainufer als Touristenmagnet

Für Touristen ist Kitzingen nicht nur ein attraktiver Standort für eine Zwischenübernachtung auf dem Weg Richtung Alpen, immer mehr bleiben auch für mehrere Nächte in der Stadt. Unter Wohnmobilisten ist der 70 Standplätze umfassende Standort direkt am Mainufer seit Jahren ein beliebter Treffpunkt. Mehrfach ist der Platz von Fachzeitschriften als einer der schönsten in Deutschland ausgezeichnet worden. Ein paar hundert Meter, ebenfalls am Mainufer, bietet der Campingplatz „Schiefer Turm“ geräumige Stellplätze an. Hotels und Pensionen haben sich auf Geschäftsreisende, Durchreisende und Radfahrer gleichermaßen eingestellt. Die Touristinfo hat attraktive und innovative Gästeführungen auf die Beine gestellt und das Deutsche Fastnachtmuseum zeigt auf rund 1200 Quadratmeter sehenswerte Artefakte aus allen bedeutenden Faschingshochburgen.

Der Main-Radweg führt direkt durch Kitzingen, attraktive und bestens ausgeschilderte Wege führen für Radler und Wanderer in die Umgebung. Geschichtsträchtige Orte laden am Main und dem nahen Steigerwald zu einem Besuch ein, die fränkische Gastronomie lässt sich auch in Kitzingen in der Außen- oder Innengastronomie genießen. Von Mai bis Oktober bereitet ein Blick auf die Stadtsilhouette beim Stadtschoppen ganz besonderes Vergnügen. Renommierte Winzer aus der Region stellen jede Woche von Donnerstag bis Sonntag ihre Produkte auf dem Stadtbalkon vor – sonntags jeweils bei Live-Musik. Wer es noch ein bisschen turbulenter mag, der kommt im Frühjahr zum Stadtfest, Ende Juni zum Weinfest oder zur Etwashäuser Kirchweih, die traditionsgemäß Mitte Oktober begangen wird.

Vorsicht ist deshalb angebracht: Wer einmal die Vorzüge der Großen Kreisstadt genossen hat, der will immer wieder kommen…

www.stadt-kitzingen.de


Bildquelle(n): Stadt Kitzingen am Main