Wie entsteht ein Fertighaus?

veröffentlicht am: 27.10.2021

Fertighäuser sind auf Grund der Verwendung nachwachsender Rohstoffe, vordergründig Holz, seit Jahren begehrt. Doch auch die kurze Bauzeit und die teils günstigen Preise locken viele Bauherren. Wie aber kommen all diese Vorteile zu Stande? Warum ist die Bauzeit so kurz und wie schlägt sich die Verwendung von Holz in der Konstruktion nieder? Ein Überblick über die Entstehung eines Fertighauses:

Die Idee: Den Bau in eine Fabrik auslagern

Fertighäuser basieren auf dem Prinzip, einen Teil der „Produktion“ eines Hauses weg von der Baustelle hin zu einer Fabrik zu verschieben. Das macht den Fertighausbau im Vergleich zu anderen Methoden in der Regel günstiger: Einzelne Elemente werden vorab zusammengebaut und das Fertighaus wird vor Ort auf der Baustelle am Ende nur noch montiert. Damit verkürzt sich die Bauzeit exklusive der Produktion der Einzelteile auf wenige Tage – ein attraktiver Zeitraum, der wiederum Geld beim Umzug spart, weil z.B. nicht zwei Immobilien gleichzeitig unterhalten werden müssen (oder eben nur über einen sehr kurzen Zeitraum hinweg).

Warum ist ein Fertighaus eigentlich aus Holz?

Um ein Haus allerdings in einem zumindest annähernd industriellen Maßstab zu produzieren und nur noch die Endmontage auf der Baustelle vorzunehmen, müssen diverse Grundvoraussetzungen erfüllt werden – beispielsweise braucht es einen maschinell möglichst leicht zu bearbeitenden Werkstoff, der idealerweise auch noch leicht und trotzdem stabil ist. Die Antwort auf diese Problemstellung ist Holz!

Tatsächlich sind also praktische und letztlich auch gewinnorientierte Gründe für die Verwendung von Holz als Baustoff für ein Fertighaus verantwortlich – und nicht etwa die Nachhaltigkeit. Die ist in den letzten Jahren eher als Zusatzvorteil in den Vordergrund gerückt, neben den vielen anderen Vorteilen wie der geringen Wärmeleitfähigkeit bei hoher Wärmekapazität.

Die Endmontage

Die Montage selbst verläuft recht einfach und schließt den Keller oder das Fundament nicht mit ein, das muss demnach schon vorhanden sein. Am Tag der Montage rollen dann ein Kran sowie mehrere LKW mit Fertighausbauteilen an und das Haus wird von unten nach oben aufgebaut – bis hin zum Dach. Je nach Größe, Terminlage, Wetter und anderen Parametern kann sich die Montage verzögern. Üblicherweise dauert es jedoch nur wenige Tage vom ersten Boden- oder Wandpanel bis zum Dach. Ist das fertig, fährt der Kran wieder ab und die Handwerker können sich dem Innenausbau widmen. Apropos:

Fertighäuser gibt es in verschiedenen Ausbaustufen

Wer ein Fertighaus bestellt, der vereinbart mit dem Anbieter vertraglich eine bestimmte Ausbaustufe. Sie bestimmt, inwieweit das Fertighaus tatsächlich „fertig“-gestellt werden soll. In der maximalen Ausbaustufe ist der komplette Innenausbau und teils sogar die Gestaltung des Außenbereichs enthalten, das Fertighaus kann quasi schlüsselfertig übergeben werden und der Einzug kann unmittelbar beginnen. Allerdings steigt mit der Ausbaustufe auch die Zeit für die Fertigstellung – denn das Haus, der Rohbau, steht inklusive Dach zwar tatsächlich binnen weniger Tage, wenn alles gut läuft. Der Innenausbau jedoch braucht ähnlich viel Zeit wie bei jedem anderen Haus: Fliesen legen, Verputzen oder Tapezieren, Sanitär, Elektrik, Beleuchtung, Küche und all die anderen Elemente sind teils voneinander abhängig, weshalb bei entsprechender Ausbaustufe mit einer Bauzeit von mehreren Wochen gerechnet werden muss – wenn alles glatt läuft.

Bildquelle: Pixabay/ArtTower