Kaufpreise eilen den Mieten davon: Wohnimmobilien in Nürnberg teilweise doppelt so teuer als vor 5 Jahren

veröffentlicht am: 16.10.2017

Eigentumswohnungen und Häuser sind 60 Prozent teurer als noch 2012 Marktbericht Nürnberg von immowelt.de zeigt: Eigentumswohnungen und Häuser 60 Prozent teurer als noch 2012 / Stadtnahe Bezirke mit den höchsten Kaufpreis-Steigerungen: Verdopplung der Preise in Muggenhof und Gärten hinter der Veste (jeweils +108 Prozent) / Mieten steigen in 5 Jahren um 26 Prozent, höchste Mieten in der Innenstadt und der Nordstadt / Auf der „immo2017 – Messe für Kaufen, Bauen, Finanzieren“ können sich Interessierte selbst ein Bild vom Nürnberger Immobilienmarkt machen.

Die Baukräne drehen in Nürnberg ununterbrochen ihre Kreise. In den letzten Jahren entstanden teils komplette Neubausiedlungen. Doch wo viel gebaut wird, klettern die Preise: Aktuell liegen die Quadratmeterpreise für Kaufimmobilien im Median bei 2.760 Euro – eine Steigerung um 60 Prozent innerhalb von 5 Jahren. Die hohe Nachfrage nach Wohneigentum aufgrund der Niedrigzinsen hat dazu geführt, dass die Kaufpreise den Mieten davongeeilt sind. Diese haben sich im selben Zeitraum um 26 Prozent verteuert und liegen aktuell bei 9,30 Euro pro Quadratmeter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt.de. Dafür wurden die Miet- und Kaufpreise angebotener Wohnungen und Häuser von 2012 und 2017 verglichen.

Größte Kaufpreissteigerungen in Muggenhof und Gärten hinter der Veste

Besonders in den Stadtteilen nördlich der Burgmauer entstanden in den letzten Jahren viele Neubauten. Das macht sich bei den Angebotspreisen bemerkbar. Die größte Steigerung seit 2012 gab es in Gärten hinter der Veste mit 108 Prozent. Nur in Muggenhof an der Grenze zu Fürth war der Anstieg gleich hoch. Hier spielen allerdings weniger die Neubauten die preistreibende Rolle, vielmehr wurden zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude von außen wie von innen grundsaniert und deren hochpreisige Wohnungen zum Kauf angeboten.

Die starken Anstiege der Kaufpreise haben in beiden Stadtteilen zur Folge, dass die Mieten nicht mehr hinterherkommen. In Gärten hinter der Veste sind die Mieten um 27 Prozent und in Muggenhof um 31 Prozent gestiegen – ein Unterschied von 81 beziehungsweise 77 Prozentpunkten zwischen der Kauf- und Mietpreissteigerung.

Thon mit 3.800 Euro pro Quadratmeter teuerster Stadtteil

Die höchsten Kaufpreise gibt es trotz durchschnittlicher Steigerung on 63 Prozent in Thon. Quadratmeterpreise von 3.800 Euro werden hier im Median fällig. Der Stadtteil in der nordwestlichen Außenstadt zählt traditionell zu den teuersten und beliebtesten Gegenden. Zahlreiche Neubauten mit hochwertiger Ausstattung sorgen dafür, dass Wohneigentum immer teurer wird. Aufgrund der großen Erhöhungen der letzten Jahre liegen Gärten hinter der Veste (3.600 Euro) und Großreuth bei Schweinau (3.560 Euro) aber nur noch knapp hinter Thon.

Besonders auffallend beim 5-Jahres-Vergleich: Die äußeren Stadtteile zählten vor 5 Jahren noch zu den teuersten Ecken Nürnbergs, danach sind die Preise aber unterdurchschnittlich gestiegen. 2012 waren Wohnimmobilien mit 2.540 Euro pro Quadratmeter in Fischbach noch am teuersten. Nach einer Steigerung von 26 Prozent befinden sie sich heute im Mittelfeld. Ähnlich sieht es in Ziegelstein (+25 Prozent) und Worzeldorf (+31 Prozent) aus. In allen drei Stadtteilen gibt es aktuell nur wenig Neubau, sodass sich die Preise inzwischen einpendeln. Bauunternehmen konzentrieren sich aktuell eher auf die innenstadtnahen Bezirke, doch auch hier gibt es noch preiswerte Viertel. In Gibitzenhof (2.090 Euro), Gostenhof (2.170 Euro) und Schweinau (2.310 Euro) liegen die Preise deutlich unter dem Wert für die Gesamtstadt.

Höchste Mieten im und ums Zentrum

Ein ähnliches Bild wie bei den Kaufpreisen zeichnet sich bei den Mieten ab: Auch hier sind die Lagen nahe des Zentrums am teuersten. Mit 10,80 Euro pro Quadratmeter sind die Mieten in Großreuth hinter der Veste am höchsten, gefolgt von der Innenstadt (10,20 Euro) und St. Peter (10,10 Euro). Großreuth hat sich erst in den letzten Jahren auf den Spitzenplatz katapultiert – 44 Prozent müssen Mieter mehr zahlen als noch 2012. Das liegt hauptsächlich daran, dass viele der Neubauwohnungen auch zur Miete angeboten werden.

Berechnungsgrundlage

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren 13.100 Eigentumswohnungen und Häuser, die im 1. Halbjahr 2012 und 2017 auf immowelt.de inseriert wurden. Die Kaufpreise spiegeln den Median, also den mittleren Wert der Angebotspreise, wider. Datenbasis für d e Berechnung der Mietpreise waren 13.970 Mietwohnungen und -häuser, die jeweils im 1. Halbjahr 2012 und 2017 auf immowelt.de inseriert wurden. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. news.immowelt.de.

Bild: Berechnungsgrundlage: Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren 13.100 Eigentumswohnungen und Häuser, die im 1. Halbjahr 2012 und 2017 auf Imowelt.de inseriert wurden. Die Kaufpreise spiegeln den Median, also den mittleren Wert der Angebotspreise, wieder. (immowelt.de)