Ratgeber Die Vorteile eines Bautagebuchs

Liebes (Bau-) Tagebuch …

veröffentlicht am: 06.04.2023

Ein Hausbau ist ein riesiges Unterfangen, verschiedenste Termine, Gewerke und Anträge müssen koordiniert werden. Zeitverzögerungen beim Bau sind daher lästig – und sie gehen auch richtig ins Geld. Experten empfehlen Bauherren daher, ein Bautagebuch zu führen, im Streitfall ist dieses nämlich Gold wert!

Ob Lieferengpässe oder Fachkräftemangel, verschiedene Faktoren können den Baufortschritt maßgeblich beeinflussen. Absprachen sollten daher ebenso dokumentiert werden, wie die Arbeiten selbst. Aber wie führe ich ein Bautagebuch sorgfältig genug, damit es später bei juristischen Problemen oder der Mängelsuche Bestand hat? Hier die wichtigsten Anhaltspunkte:

Lückenlose Dokumentation

Ein korrekt geführtes Bautagebuch ist chronologisch aufgebaut, jeder Baustellentermin wird mit Datum, Uhrzeit, Dauer sowie Namen aller Beteiligten notiert. Darüber hinaus werden im Anschluss alle besprochenen Anliegen niedergeschrieben. Achten Sie dabei auf Details und notieren Ort, Raum, Geschoss und Lage genau. Besonders wichtig sind außerdem alle Pläne, Angebote und der gesamte Schriftverkehr mit allen beteiligten Firmen sowie des Bauamtes, welche gesammelt angefügt werden sollten.

Aussagekräftige Fotos

Der Baustellenfortschritt wird gerne für das spätere Familienalbum abgelichtet. Im Bezug auf eine detailreiche und lückenlose Dokumentation sollten in einem Bautagebuch aber andere Maßstäbe in den Fokus rücken: Fotografieren Sie stets den jeweiligen Raum, die jeweilige Wand im Ganzen und im Anschluss folgen die Detailfotos. Unser Tipp: Um Größenverhältnisse auch im Nachgang gut identifizieren zu können, muss stets ein Maßstab hinzugefügt werden. Ein gängiger Meterstab sorgt hier für Abhilfe.

Neben dem Baufortschritt und etwaigen Mängeln sollten auch die besprochenen Details der jeweiligen Baustellentermine mit Fotos bebildert werden. Besonders bei Außenaufnahmen sollten auch Witterungsbedingungen - Wetter und Temperatur - mit festgehalten werden. Vergessen Sie außerdem nicht, Strom- und Wasserleitungen sowie Heizungsrohre abzulichten, bevor diese unter Putz oder Verkleidung verschwinden. Bei späteren Problemen sind diese Fotos wichtigste Rekonstruktionshilfe. Etikettenfotos der verwendeten Materialien sind für mögliche Nachbestellungen oder Reklamationen sehr praktisch, Material, Farbe, Chargennummer und Co. hat man so schnell griffbereit.

Expertenrat

Wurden Baumängel festgestellt, sollte stets auf den Rat eines Experten in Form eines Bausachverständigen zurückgegriffen werden. Auch wenn sich die Bauherren bei maßgeblichen Entscheidungsfragen als Laien schwertun, hilft ein Expertenrat. Im Streitfall ist ein korrekt dokumentierter, bebilderter Bauverlauf der wichtigste Beweis!

Tipp: Der Verband Privater Bauherren e. V. – kurz VPB – stellt auf seiner Website eine kostenlose Vorlage für Ihr Bautagebuch zur Verfügung, direkt unter: www.vpd.de.


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