Ein historisches Mühlenensemble mit ganz besonderem Charme

veröffentlicht am: 02.03.2010

Großweidenmühle und Kleinweidenmühle

Wer einen Nürnberger fragt, ob ihm die Begriffe ?Kleinweidenmühle? und ?Großweidenmühle? etwas sagen, der wird in den meisten Fällen ein heftiges Nicken ernten.

Die Weidenmühle (als Überbegriff für beide Mühlen), 1234 erstmals genannt, kam 1431 in den Besitz der Stadt Nürnberg. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gehörte die Weidenmühle zu den Steuerdistrikten Gostenhof und Sündersbühl, die 1818 Landgemeinden wurden und 1825 mit dem sogenannten Burgfrieden wieder an Nürnberg kamen.

Mit der Weidenmühle hat sich ein altstadtnahes Mühlenensemble mit Fachwerkbauten aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erhalten, das Besucher immer wieder verzaubert.

Großweidenmühle ist heute ein Teil des Stadtteils St. Johannis, Kleinweidenmühle bezeichnet einen Nürnberger Stadtteil zwischen Gostenhof und St. Johannis.

Und das Gebiet kann neben seinem idyllischen Charme auch noch mit ganz viel Geschichte überzeugen: Immerhin diente die Kleinweidemühle ganze 300 Jahre der Papierherstellung. Die Mühle bestand ehemals aus zwei Mühlenanlagen, einer Papierund einer Mahlmühle.

Die Wasserbauten der Kleinweidenmühlen wurden im zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut und sind deshalb leider heute nicht mehr zu bewundern. Allerdings sind die Gebäude der Papiermühle noch bis heute erhalten.

Große Teile des Gebietes des heutigen Stadtteils Kleinweidenmühle ? zwischen der Fürther Straße und der Pegnitz gelegen ? gehörten lange dem Deutschen Orden, der hier über Mühlen, Wiesen, Gärten, Schweineställe und den Weiler Himpfelshof verfügte.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Areal zum bevorzugten großbürgerlichen Wohnquartier und aus der Deutschherrenbleiche wurde der Vergnügungspark Rosenau. Daneben entstanden Kasernen und Exerzierplätze, aber auch der 1. FCN hatte hier seine erste Heimat. Noch heute präsentiert sich der vielseitige Stadtteil mit seinen Gründerzeithäusern als beliebter Wohnort.