Der richtige Zeitpunkt für Häuslebauer

veröffentlicht am: 08.11.2016

Die Nachfrage nach Bauland und Immobilien ist groß, entsprechend steigen die Preise für Grundstücke und Wohnungen. Allerdings sind die Zinsen für Kredite immer noch niedrig und somit attraktiv für Häuslebauer.

Stark ansteigende Immobilienpreise

Der Anstieg unterscheidet sich stark nach Region. Vom Preisanstieg betroffen sind insbesondere Großstädte wie München und Hamburg. Mittlere Städte mit beliebten Universitäten trifft es allerdings ebenso. Günstiger ist es auf dem Land. Ob man sich entscheidet, hier zu bauen, sollte allerdings von mehreren Faktoren abhängen. Soll die Immobilie vermietet werden, muss die Lage attraktiv sein. Das ist auf dem Land seltener gegeben; hier kann sich die Investition in einer der Universitätsstädte eher lohnen. Wer selbst ein neu gebautes Haus auf dem Land bewohnen will, muss insbesondere die Kosten für den Arbeitsweg im Vergleich zur Stadtwohnung berücksichtigen. Die Interhyp hat ausgewertet, in welchen Städten Kreditnehmer ihr Darlehen am schnellsten tilgen konnten. Dabei wurde deutlich, dass die Tilgungsraten besonders durch die stark angestiegenen Immobilienpreise beeinflusst wurden. So war es den Dresdenern bei einem vergleichsweise niedrigen Anstieg der Immobilienpreise möglich, im ersten Jahr 3,24 Prozent der Kreditsumme zu tilgen, während es in den Städten mit dem höchsten Preisanstieg München und Hamburg nur 2,51 beziehungsweise 2,66 Prozent waren. Insgesamt war die anfängliche Tilgung zwischen 2010 und 2016 von 2,29 Prozent auf 2,84 Prozent gestiegen, wobei sich eine höhere Tilgung meist lohnt. Kreditinstitute wie die Norisbank bieten auf ihren Seiten spezielle Rechner an, mit denen die entsprechenden Monatsraten ausgegeben und verglichen werden können.

Die richtige Baufinanzierung

Entscheidet man sich für eine eigene Immobilie, steht eine realistische Finanzierung an erster Stelle. Hier übernehmen sich viele Häuslebauer, da sie mit zu wenigen Rücklagen für unvorhergesehene Notfälle und Veränderungen im Arbeitsleben planen. Neben einer eigenen realistischen Finanzierungsplanung werden nun auch die Kreditinstitute zur Rechenschaft gezogen: Sie müssen seit März 2016 strenger die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden überprüfen, ansonsten können sie für gescheiterte Rückzahlungen verantwortlich gemacht werden. Das sorgt allerdings für Schwierigkeiten bei Selbstständigen und Freiberuflern, da sich deren Liquidität schwerer überprüfen lässt. Auf der anderen Seite sind die Zinsen und Immobilienpreise noch immer attraktiv, da die Hypothekenzinsen auch weiterhin leicht fallen. Mit dem richtigen Kredit ist es also nach wie vor ein guter Zeitpunkt für die eigene Immobilie. Entsprechend groß ist auch die Nachfrage, berichtet das Handelsblatt. Dadurch sei das Bauland knapp geworden, es herrsche Fachkräftemangel und auch die Baukosten seien gestiegen. Allerdings gibt es laut der Deutschen Bank auch eine große Anzahl an fertig gestellten Wohnimmobilien: "Bis Juli wurden rund 213.600 Baugenehmigungen erteilt. Dies ist der höchste Wert seit dem Jahr 2000."