Kooperation besiegelt

veröffentlicht am: 31.10.2016

Die demografische und auch die gesellschaftliche Veränderung sowie das Thema Inklusion rücken seit einigen Jahren die Themen „Wohnen im Alter“ und „Hilfe im Alltag“ in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Immobilienwirtschaft arbeitet aufgrund der langen Investitionszyklen schon länger an diesen Themen und sieht sie als zentrale Herausforderung an. Als kommunalverbundenes Immobilienunternehmen sieht sich die wbg Nürnberg GmbH hier in einer besonderen Pflicht. „Wir haben schon heute in unserem Bestand eine hohe Anzahl an Menschen, die bereits seit vielen Jahrzehnten bei uns wohnen. Ihnen, aber auch den Menschen, die Lösungen für Alltagsprobleme suchen, gilt beim Projekt SIGENA unser Hauptaugenmerk“, stellt wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff anlässlich der Vertragsunterzeichnung mit der Lebenshilfe Nürnberg fest.

Mit dem von der wbg Nürnberg initiierten Projekt „SIGENA – SIcher, GEwohnt, NAchbarschaftlich“ – soll den Mietern der wbg ein zusätzliches Angebot gemacht werden, das die vorhandenen Dienstleistungen ergänzt. Dabei handelt es sich um eine Anlauf- und Beratungsstelle für alle Fragen außerhalb des Mietvertrages mit dem Schwerpunkt ältere Menschen. Die SIGENA-Stützpunkte beraten aber auch bei vielen anderen Fragen des täglichen Lebens und speziell in Mögeldorf zum Thema Inklusion.

„Unser Ziel ist es, den Aufenthalt der Menschen in den Wohnungen und in der gewohnten Umgebung so lange wie es nur geht zu ermöglichen. Das Projekt SIGENA soll die Weiterentwicklung unserer Wohnquartiere unterstützen und die vorhandenen Hilfen ergänzen. Falls die Menschen trotz umfangreicher Unterstützung nicht mehr in der eigenen Wohnung bleiben können, haben wir im Neubau an der Ostendstraße, der Anfang 2017 bezugsfertig wird, auch spezielle Wohnungen für Pflegebedürftige realisiert. Mit dem Projekt SIGENA engagieren wir uns nicht nur durch die Schaffung von entsprechenden Wohnungen und Beratungsstellen mit Gemeinschaftsräumen, sondern auch finanziell im Rahmen der heute zur Unterzeichnung anstehenden Vereinbarung“, erläutert Frank Thyroff.

Das Konzept SIGENA wird auf der Basis der Kooperationsvereinbarung „Soziales und Wohnen – die demographische Herausforderung gemeinsam gestalten“ umgesetzt, die im November 2013 zwischen der wbg Nürnberg und dem Referat für Jugend, Familie und Soziales abgeschlossen wurde. Sie ist die Grundlage für eine nachhaltige Quartiersentwicklung im Sinne von mehr Nachbarschaft und hoher Versorgungssicherheit zur Steigerung der Lebensqualität in den Wohnanlagen der wbg.

Der dritte Stützpunkt nach den Wohnanlagen Nordostbahnhof und St. Johannis wird nun die Wohnanlage Mögeldorf. Als sozialer Partner konnte die Lebenshilfe Nürnberg gewonnen werden. Diese hat vor wenigen Wochen die Räume der ehemaligen wbg-Geschäftsstelle Mögeldorf an der Erhardstraße 6 mit ihrem ersten ambulanten Assistenz- und Pflegedienst in Nürnberg bezogen und zeigt dadurch schon Präsenz. Der SIGENA-Vertrag wird ab 1. April 2017 gelten.

Der künftige SIGENA-Stützpunkt wird seinen Sitz im Neubau an der Ostendstraße 85 haben. Die Lebenshilfe Nürnberg baut nun mit SIGENA die Angebote für die Menschen in der Wohnanlage Zug um Zug aus. Sie wird im Rahmen dieses Projektes auch einen Beitrag zur Inklusion leisten und verstärkt Menschen mit Behinderung im Quartier betreuen.

Ab April 2017, nach der baulichen Fertigstellung, werden die bisherigen Aktivitäten aus den Übergangsräumen in den Neubau verlagert. „Wir freuen uns schon heute auf den Umzug. Dann können wir noch mehr zielgruppengerechte Angebote für die Menschen in der Wohnanlage, im speziellen für ältere und behinderte Menschen entwickeln und umsetzen. Die neuen Räume bieten dazu die Möglichkeiten“, freut sich Horst Schmidbauer, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Nürnberg. Es ist ein gutes Signal, dass der Präsident des Bezirks Mittelfranken, Richard Bartsch, mit dabei ist, denn SIGENA Mögeldorf ist das Kernstück des Modellvorhaben „Sozialraum Nürnberg-Ost“, das über drei Jahre mit fast 100. 000 Euro gefördert wird. Damit soll belegt werden, dass ein „Sozialraum“ nicht ohne Wohnungen für Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung funktionieren kann. Dieser Schwerpunkt, für den sich besonders Reiner Prölß stark engagiert hat, trägt auch dem Sozialreferat der Stadt Rechnung.

Seitens der wbg Nürnberg werden in allen Kernwohnanlagen des Unternehmens in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Trägern der Wohlfahrtspflege in Nürnberg Schritt für Schritt SIGENA-Stützpunkte errichtet.

Weitere Informationen unter:

www.wbg.nuernberg.de