Ein Anruf bei Hans-Peter Katz

veröffentlicht am: 09.09.2013

Herr Katz, wie sind Sie zum Experten für (oder besser gesagt gegen) feuchte Mauern geworden?

Schon Mitte der 1970er Jahre haben wir im elterlichen Stuckateurbetrieb die Problematik feuchter Mauern im Sockelbereich erkannt. Die Auswirkungen und die Ursache waren immer die gleichen: Abfallender Verputz wegen defekter oder nicht vorhandener Horizontalsperren im Grundmauerwerk. Damals war eine wirksame Technik zum nachträglichen Einbau horizontaler Abdichtungen noch nicht vorhanden. Was es gab, waren höchst zweifelhafte Methoden, die keinen anhaltenden Erfolg versprachen und daher für einen seriös arbeitenden Familienbetrieb nicht in Frage kamen.

Wie hat die Erfolgsgeschichte von Bautenschutz Johann Katz begonnen, und wie groß ist Ihr Team inzwischen?

1980 konnten wir die Lizenz für ein patentiertes Verfahren erwerben, mit dem es möglich war, durch Eintreiben von Chromstahlplatten in das Mauerwerk eine dauerhafte Horizontalsperre einzubauen. Das war der Beginn einer bis heute andauernden Entwicklungsgeschichte.

Heute sind wir mit über 30 Mitarbeitern der überregionale Marktführer in Sachen Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Schimmel-sanierung. Wir beschäftigen nur ausgebildete Maurer, Stuckateure und Bauingenieure. Als Ausbildungsbetrieb für Holz- und Bautenschützer beugen wir einem Fachkräftemangel für unser Unternehmen vor.

Was motiviert Sie bei der Arbeit?

Die Herausforderung einer steten Weiterentwicklung der Methoden, aber auch immer neue Problemstellungen, ausgelöst durch veränderte Umweltbedingungen, neue Baustoffe und Bauweisen. Waren früher ausschließlich Altbauten unser Arbeitsgebiet, so werden wir heute zunehmend auch zu Gebäuden jüngeren Baudatums gerufen.

Ein typisches Problem: Schimmel in der Wohnung. Wann sollte man einen Experten kommen lassen?

Hier gibt es vom Umweltbundesamt eine eindeutige Position: Schimmelbefall über ½ m2 soll ausschließlich von entsprechenden Fachfirmen beseitigt werden. Das wird als wichtig angesehen, um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden und eine Belastung der anderen Räume zu vermeiden. Unter Beseitigung verstehen wir, nicht nur den Schimmel zu entfernen und zu übermalen, sondern auch geeignete Maßnahmen zu treffen, die ein Wiederauf-
treten verhindern.

Welche Fehler werden am häufigsten im Zusammenhang mit Schimmel begangen?

Oft werden von den Bewohnern Hausmittel eingesetzt, zum Beispiel Essig. Damit wird aber gerade an verputzten Wandflächen oder an Silikonfugen ein für Schimmelpilz günstiger pH-Wert geschaffen, so dass im Einzelfall das Schimmelwachstum dadurch sogar gefördert wird. Oder es werden Schimmel-Ex-Mittel aus dem Baumarkt verwendet, die Chlor enthalten. Das kann für die Atemwege ungünstig sein. Besser ist, Alkohol oder eine zehnprozentige Wasserstoffperoxid-Lösung zur Desinfektion zu verwenden. Wir verwenden Desinfektionsmittel auf Fruchtsäurebasis, die toxikologisch unbedenklich sind.

Was sind im Moment die neuesten Methoden und Technologien im Bereich der Mauertrockenlegung?

Unsere neueste Entwicklung ist das HSK-Injekt-Verfahren, mit dem erdberührte (Keller-)Wände auch ohne aufwendiges Aufgraben sicher gegen seitlich eindringende Feuchtigkeit abgedichtet werden können.

Neueste Entwicklung auf dem Sektor der abschließenden und flankierenden Putzsanierung ist das von uns exklusiv angebotene SikuSan-System. Damit können thermisch und kapillar getrennte Wandoberflächen erstellt werden und so Schäden durch Kondensation oder Salzwanderung verhindert werden. Oft kann damit auch auf eine Abdichtung verzichtet werden.

Wie sollte ein Hausbesitzer mit Feuchte- oder Schimmelproblem vorgehen?

Nach einer telefonischen Terminvereinbarung mit unserem Büro kommt einer unserer spezialisierten Fachberater zur Ortsbesichtigung, um über die Ursache und mögliche Problemlösung detailliert und persönlich zu beraten. Anschließend erhält der Eigentümer einen schriftlichen Sanierungsplan mit Kostenangebot. Unsere Arbeiten verrechnen wir zu Festpreisen, so dass es auch hier keine bösen Überraschungen für den Kunden gibt. Die Ortsbesichtigung ist in aller Regel kostenfrei für den Eigentümer der Immobilie.

Wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub?

Da ich Urlaube, die länger als eine Woche dauern, danach immer mit einem übervollen Schreibtisch „büßen“ muss, mache ich lieber mehrmals Kurzurlaub oder verlängerte Wochenenden in den Bergen, meist mit dem Wohnmobil oder - besonders gerne in der kalten Jahreszeit - in schönen Wellness- oder Sporthotels im Bayerischen Wald.

Herr Katz, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!