Vor Ort in Abenberg

veröffentlicht am: 04.03.2011

Abenberg am Rande der fränkischen Seenlandschaft liegt rund 35 km südlich von Nürnberg.

Über die A6 Richtung Heilbronn gelangt man in einer halben Stunde zur Ausfahrt Schwabach - West, von der aus man noch gemütliche 10 km über Land gondelt. Schon die Orte am Wegrand wie Kammerstein und Neumühle wirken mit ihrem verschlafenen Charme ausgesprochen anziehend. Fährt man dann durch die hügelige Keuperlandschaft mit Hopfengärten, Kiefernwäldern, Wiesen und Weiherketten und schließlich durch das historische Stadtmauertor von Abenberg, fühlt man sich beinahe wie in einer anderen Welt.

Hier in Abenberg mit seinem historischen Marktplatz, typisch fränkischen Wirtshäusern, malerisch verwinkelten Seitengassen und dem Stollenweiher und scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Viele der rund 3500 Einwohner kennen sich vom Sehen.

?Man kennt die Familien und weiß, wer zusammengehört.?, so der Vorsitzende des Heimatvereins. ?Früher war es natürlich anders, da blieben die meisten Menschen über Generationen hinweg in ?ihrem? Dorf. Heute müssen viele schon allein aus beruflichen Gründen pendeln. Durch Ausweitung der Baugebiete ziehen auch mehr neue Bewohner zu. Wer offen auf uns Einheimische zugeht, wird schnell integriert.?

Attraktionen für Besucher

Nicht nur den Einheimischen, auch Besuchern wird viel geboten. Kulturell Interessierte werden im Klöppelmuseum und dem Haus Fränkischer Geschichte fündig. Naturfreunde kommen im angrenzenden fränkischen Seenland und auf dem fränkischen Jakobsweg auf ihre Kosten. Das Burgfest im Mai mit Live Musik, Zauber- und Theatervorstellungen, Burgführungen, Verlosungen, Konzerten und Böllerschießen lockt jährlich rund 5000 Besucher an.

Das Feuertanzfestival mit historischen Kostümen, Rittermahl und Gothicanklängen kann bereits auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Seit gut zwanzig Jahren ist der nahegelegene Golfplatz ein beliebter Anlaufpunkt auch für berühmte Sportler, Olympiasieger und namhafte Persönlichkeiten aus der Region.

Die Stilla-Legende

Den wohl größten Einfluss auf Abenberg hat die Selige Stilla ausgeübt. Sie stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Abenberg und ?stieg von der Burg hinab?, um sich der Armen und Kranken anzunehmen. Die Tochter Rapotos aus dem 12. Jahrhundert wird von der Nonne Monika Farket (1593) wie folgt beschrieben: ?besunder in der tugend der demütigkeit und parmherzigkeit hat sie sich allezeit geübt und hat den armen gedient und mildiglich das almusen geben, die gewöhnlich zu ir kamen, der sie dann pflag und sie tröst als ein mutter. Mit ihren dienstberlichen werken und ihrem heiligen segen über die kranken, die davon wurden gesund.?

Zu Ehren der Apostel Paulus und Petrus ließ sie ein Kirchlein errichten, ihr eigentliches Anliegen war jedoch die Gründung des Klosters, die erst im 15. Jahrhundert erfolgen konnte. Um Stillas Begräbnis rankt sich die Legende, sie habe kurz vor ihrem Tode einen Schleier aus ihrem Kemenatenfenster geworfen und gesagt, wo er niederfalle, wolle sie begraben werden. Er sei am Turm ihres Kirchleins hängengeblieben, dennoch wollten ihre Verwandten sie im Familiengrab im Münster Heilbronn bestatten lassen. Doch das Pferdegespann, das den Sarg zog, war nicht von der Stelle zu bewegen; schließlich setzte sich das Fuhrwerk in Bewegung und zog zum Peterskirchlein. An den drei Stationen, an denen die Tiere Halt machten, stehen bis heute Gedenksäulen.

Die Verehrung der mildtätigen Frau ist seit 1480 urkundlich verbürgt, Votivtafeln zeugen vom jahrhundertealten Gebet zur Stadtpatronin. Seit ihrer Seligsprechung im Jahr 1927 wird jährlich das Stilla-Fest mit zahlreichen Wallfahrern begangen.

In der Diözese Eichstätt tragen noch heute über 1100 Frauen den Namen Stilla.

Weitere Informationen unter:

www.abenberg.de