BDA-Preis 2016

veröffentlicht am: 02.03.2016

Nur anderthalb Wochen nach der Verleihung des Bundesbauherrenpreises ist die Joseph-Stiftung für den Neubau ihrer Wohnanlage an der Ansbacher Herbartstraße nun auch mit dem BDA-Preis Bayern 2016 ausgezeichnet worden – mit dem „Oscar“ des Bundes Deutscher Architekten in der Kategorie „Wohnungsbau“. In Vertretung des Stiftungs-Vorstandes durfte Dipl.-Ing. Architekt (TU) Matthias Jakob, Geschäftsbereichsleiter für das Technische Projektmanagement des kirchlichen Wohnungsunternehmens, am 27. Februar 2016 Urkunde und Plakette bei einer Feier im Künstlerhaus München in Empfang nehmen.

Bis zum 14. September 2015 waren über ein Onlineportal des BDA mehr als 150 Bewerbungen um den begehrten Preises eingereicht worden. Nach zwei Jurysitzungen und dem Bericht des Architekturjournalisten Till Briegleb, der die vorausgewählten Objekte besichtigt hatte, standen die Nominierungen zum BDA-Preis Bayern 2016 fest. Die Mitglieder des Landesverbandes der Architektenvereinigung waren aufgerufen, bis zum 6. November 2015 ihre Stimme innerhalb von sieben Kategorien abzugeben.

Der BDA-Preis ist gleichzeitig Belobigung und Aufforderung, nicht auf Erreichtem stehen zu bleiben. (Siehe: http://www.bda-preis-bayern.de/teilnehmer.html) Die Jury urteilte über die Ansbacher Baumaßnahme, ein Modellprojekt im Rahmen des Förderprogramms „E % - energieeffizienter Wohnungsbau“ der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr:

„In einer stillen Nachkriegssiedlung mit schmucklosen Mehrfamilienhäusern wurden drei der Sechziger-Jahre-Zeilen abgerissen, um eine demonstrativ neue Form der Riegelbebauung umzusetzen. Der aus einem Wettbewerb hervorgegangene Entwurf von Deppisch Architekten ersetzt das triste Distanzgrün des Nachkriegsstädtebaus durch einen halböffentlichen Hof, der einen introvertierten Freiraum für die Bewohner schafft – und dabei komplett auf den sonst obligatorischen, tristen Rasen verzichtet. Gefasst durch eine markant mit Schornstein und Tor in Beton gefasste Pellet-Heizanlage sowie auf der anderen Seite durch einen Riegel mit Fahrradunterständen aus dem selben lichten Beton, erhält der große Zwischenraum eine geradezu städtische Anmutung von Platz.

Die zwei komplett mit Holz in hell und dunkel verkleideten Wohnriegel mit 37 geförderten Wohneinheiten sind auf den Längsseiten mit Balkonbändern sowie an den Schmalseiten durch würfelförmige Austritte gegliedert, die der einfachen Kubatur Charakter verleihen. Die nachdunkelnde äußere Erscheinung wird im Inneren durch eine weiße Atriumerschließung mit Oberlicht kontrastiert, und diese Zusammenarbeit aus Holz und weißem Putz setzt sich auch in den 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit unterschiedlichen Grundrissen fort.

Das Gebäude erfüllt höchste Energiesparanforderungen und erzeugt Heizung und Warmwasser allein durch die Pellet-Anlage sowie Strom durch Photovoltaik auf dem Dach. Rückwärtig setzen sich die großen Holzriegel von den Straßen durch breite Gartenstreifen ab, die – wie der Innenhof mit seinen Gemeinschaftsanlagen in den Erdgeschossbereichen – nicht nur ökologische, sondern auch kommunikative und soziale Nachhaltigkeit für die rund 80 Bewohner erzeugen sollen.“