Eine Immobilie als Kapitalanlage – Chancen & Risiken

veröffentlicht am: 09.08.2019

Traditionelle Sparformen wie Sparbuch, Tagesgeldkonto, Festgeldkonto und Co. erzielen aufgrund der aktuell sehr niedrigen Zinsen nur eine sehr kleine und somit kaum nennenswerte Rendite. Hier ist das Geld zwar sicher, nur leider bekommen Sparer auch so gut wie keine Zinsen. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Geldanleger für Grundbuch statt Sparbuch: eine vermietete Immobilie als Kapitalanlage und somit eine deutlich höhere Rendite als bei den klassischen Anlageformen.

Die Baufinanzierungszinsen befinden sich weiterhin in einem historischen Tief, für Viele also die optimale Gelegenheit, um eine Immobilie zum Zwecke der Vermietung zu erwerben und – wenigstens zum Teil – zu finanzieren. Die aktuelle Wohnungsmarktsituation in vielen Ballungsräumen versprechen konstante Mieteinnahmen, Steuervorteile und noch attraktive Renditen, trotz der steigenden Kaufpreise. Als Kapitalanlage kann man zwischen Eigentumswohnung, Haus, oder Gewerbeimmobilie wählen.

Finanzierung

Investiert man in eine Immobilie zum Zwecke der Geldanlage, entscheidet man sich meist für eine vermietete Wohnung als Kapitalanlage. Für den Erwerb sollte man auf Eigenkapital zurückgreifen können. Je mehr Eigenkapital eingesetzt wird, desto geringer sind die Zinsabgaben an die Bank. Jedoch sollte man aber nicht vergessen, dass je mehr Zinsen an die finanzierende Bank fließen, desto geringer fallen die Einnahmen aus und somit wird auch die Steuerlast gesenkt. In der Regel sollte eine Finanzierung so gewählt werden, dass sich die Immobilie von selbst trägt, d.h. dass die monatlichen Mieteinnahmen die monatliche Darlehensrate komplett decken. So zahlt sich die Immobilie von selbst ab. Es ist also bei der aktuellen Zinslage nicht erstrebenswert, eine Immobilie zu Vermietungszwecken komplett durch Eigenkapital zu finanzieren. Dies gilt besonders dann, wenn der Kaufpreis und die Höhe der eigenen Ersparnisse gleich hoch sind, es sollte immer an einen finanziellen Puffer gedacht werden. Bauliche Auflagen, Mietrückstände oder dringende Modernisierungsmaßnahmen können schnell ins Geld gehen. Bevor man hier eine Entscheidung trifft, sollte man sich gezielt und genau informieren und ausgiebig beraten lassen. Finanzprofis empfehlen hier eine klassische Mischung aus Eigen- und Fremdkapital.

Flexibilität und Risiko

Sparbuch und Tagesgeldkonto wirken aktuell aufgrund der Niedrigzinsphase recht unattraktiv, betrachtet man aber die Flexibilität, d.h. „Wie schnell komme ich an mein Geld, falls nötig?“ sind die klassischen Sparformen schlicht unschlagbar. Darüber hinaus machen es die extrem hohen Kaufpreise in manchen Orten mittlerweile nahezu unmöglich, eine gute Rendite zu erwirtschaften. Zustand, Lage und Umgebung sollten daher beim Kauf äußerst gut gewählt werden. Und natürlich muss anschließend auf die Wahl des richtigen Mieters ein besonderes Augenmerk gelegt werden, denn hier liegt das eigentliche Risiko, wenn man sich für eine Immobilie als Kapitalanlage entscheidet. Ausfallende Mieten, eine schlecht zusammenarbeitende Eigentümergemeinschaft oder die Verschlechterung der Mietsache können den ein oder anderen Kapitalanleger in den finanziellen Ruin treiben. Fazit: Die mögliche Rendite steht beim Kauf einer Immobilie zu Vermietungszwecken keinesfalls von Beginn an fest. Ob Wohnungsmarktsituation, Lage, Einwohnerentwicklung oder Umgebung viele Faktoren spielen bei der Entwicklung der Rendite eine entscheidende Rolle.

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