Ein Anruf bei... Jochen Saam

Sehr geehrter Herr Saam, wir freuen uns, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit für das qm Magazin nehmen. Bereits seit 2015 gibt es die Nürnberger Niederlassung der BPD Immobilienentwicklung. Vor kurzem wurden die Niederlassungen von BPD zu Regionen zusammengelegt. Gemeinsam mit der Niederlassung München bildet Nürnberg nun die Region Südost mit Ihnen als Regionalleiter ab. Was ist die Firmenphilosophie der BPD Immobilienentwicklung GmbH?

Jochen Saam: Wir verstehen Wohnungsbau auch als gesellschaftliche Aufgabe. Wohnen soll bezahlbar, nachhaltig und ganzheitlich gedacht sein. Dafür zeichnen wir noch vor dem ersten Plan die Zukunftsvision der Stadt, des Dorfes oder des Viertels. Wir stellen die künftigen Bewohner in den Mittelpunkt und setzen uns mit jedem Aspekt auseinander, der Einfluss auf die Qualität hat. So entsteht zukunftsfähiger Wohnraum.

Bezahlbarer Wohnraum und Nachhaltigkeit sind wichtige und aktuelle Themen im Wohnbau. Wie werden die Themen umgesetzt?

Jochen Saam: Die Nachhaltigkeit steht bei unserer Arbeit im Mittelpunkt. Dabei denken wir nicht nur an CO2-Emissionen und niedrigere Energiekosten für die Bewohner. Ein gelungenes Viertel muss auch als Ganzes nachhaltig sein, muss buchstäblich Zukunftswert haben und Jahrzehnte nach seiner Fertigstellung noch immer für nachfolgende Generationen attraktiv sein. Fast jedes Lebensumfeld überdauert seine Erstbewohner. Unsere Aufgabe ist es, über die Dauer eines Menschenlebens hinauszudenken. Handeln heißt vorausschauend planen. Und dies gilt für die Gebietsentwicklung umso mehr. Dabei wissen wir, dass die Umgebung eines Hauses seinen Wert dauerhaft steigern kann. Wohnraum sollte erschwinglich sein und bleiben: ganz gleich ob innerstädtisch oder am Stadtrand. Wir wollen einer breiten Bevölkerungsschicht einkommensfinanzierten Wohnraum ermöglichen. Heute und auch in der Zukunft. Daher setzen wir uns mit Aspekten auseinander, die Einfluss darauf haben beispielsweise bei dem Erwerb einer Immobilie, in der späteren Unterhaltung oder schauen, wo wir neue Wege gehen können. Gemeinsam mit Partnern, Kommunen, kommunalen Wohnungsbaugesellschaften oder sozialen Trägern. Wir schauen, wo wir einen Unterschied machen können.

Welche Projekte stehen denn in der Metropolregion Nürnberg aktuell im Fokus?

Jochen Saam: Aktuell befinden wir uns mit den Projekten TRAMLIVING, Reichelsdorfer Keller, Rednitz Juwel und BRANDBACH im Vertrieb. Für das 2. Halbjahr planen wir den Vertriebsstart für das Bauvorhaben in Nürnberg Lichtenreuth und der beiden Projekte Neue Mitte und Waldbühne in Feucht.

Die BPD erwarb unlängst das ehemalige Verwaltungsgebäude der Siemens-Betriebskrankenkasse in Erlangen. Wie geht es hier nach dem Abriss des Bestandsgebäudes weiter?

Jochen Saam: Hier haben wir uns gerade für eine Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro ssp Architekten entschieden. Aktuell erarbeiten wir die ersten Entwürfe für das Projekt. Anschließend soll es zügig in die Detailplanung gehen, sodass wir den Vertriebsstart voraussichtlich für Frühling 2023 datieren können.

Können Sie auch schon etwas über neue, geplante Projekte verraten? Auf was dürfen wir uns freuen?

Jochen Saam: Wir haben viele spannende Projekte in der Vorbereitung. Kürzlich haben wir den städtebaulichen Realisierungswettbewerb um das Grundstück an der Baaderstraße erfolgreich abschließen können. Hier entsteht ein neues Quartier, das ein urbanes Wohnkonzept mit Frei- und Grünräumen, Gemeinschafts-Dachgärten sowie einem Tiny Forest vorsieht. Geplant ist der Erhalt des über 40 Meter hohen N-ERGIE Bestandturms sowie eine 6-geschossige Blockrandbebauung. Zudem entsteht ein zweiter stadtteilprägender Hochpunkt: Neben dem Bestandsturm wird ein zweiter Wohnturm in Holzhybridbauweise errichtet. Bis 2026 sollen rund 270 Wohnungen in einem Mix aus 2- bis 5-Zimmerwohnungen und Wohnflächen zwischen ca. 50 bis 200 Quadratmetern entstehen.

Herr Saam, verraten Sie uns zum Abschluss, was wäre Ihr Traumprojekt in der Region?

Jochen Saam: Die vor uns liegende, durchaus komplexe Aufgabe an unserer anstehenden Entwicklung in Nürnberg-Glockenhof, welches in vorhergehender Frage bereits behandelt wurde, bringt alles mit sich, was man sich von einem "Traumprojekt" wünschen kann. Das Schaffen und Verwirklichen einer Vision, an deren Ende die Realisation eines gleichermaßen nachhaltigen, ressourcenschonenden, wie auch aus Nutzer- bzw. Betreibersicht zukunftsfähigen Projektes steht, kann man nur als real gewordenen Traum eines jeden Projektentwicklers bezeichnen.

Besten Dank für das Gespräch!