Anruf bei... Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg

Ein Anruf bei... Britta Walthelm

veröffentlicht am: 12.01.2023

Hallo Frau Walthelm, danke, dass Sie sich ein paar Minuten für ein Gespräch mit uns Zeit nehmen. Seit 2020 sind Sie Umwelt- und Gesundheitsreferentin der Stadt Nürnberg. Sie haben Ihren Posten zu Pandemiestart angetreten, kein leichtes Unterfangen. 2,5 Jahre später stehen wir vor neuen Herausforderungen. Wo liegt aktuell Ihr Aufgabenschwerpunkt?

Britta Walthelm: Guten Tag. Nach den mehr als zwei Jahren meiner Arbeit als Referentin für Umwelt und Gesundheit zum Thema Corona, konnte ich mich in diesem Jahr endlich dem umfangreichen Aufgabenspektrum meines Referats widmen. Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht jetzt der rasch voranschreitende Klimawandel. Noch in diesem Jahr bauen wir zum Beispiel die Stabstelle „Klima“ bei mir im Referat zu einer fünfköpfigen Taskforce aus.

Und welche weiteren Themen deckt Ihr angesprochenes Aufgabengebiet ab?

Britta Walthelm: Tatsächlich sind in meinem Geschäftsbereich viele Zukunftsthemen angesiedelt. Im Referat spannen wir den Bogen vom Klimaschutz über Bioessen, Nachhaltigkeit und Hitzeaktionsplanung bis zum Erhalt der Artenvielfalt in der Stadt.

Zu meinem Geschäftsbereich gehören das Umwelt- und das Gesundheitsamt und die Friedhofsverwaltung. Außerdem bin ich die Erste Werkleiterin von zwei städtischen Eigenbetrieben: der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg, kurz SUN, und dem Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg, kurz ASN. Innerhalb des Umweltamts haben wir als Untere Naturschutzbehörde auch eine hoheitliche Funktion.

Unsere Dienststellen sind ganz nah am Alltag der Nürnbergerinnen und Nürnberger.  Sie entsorgen den Müll, reinigen das Abwasser, suchen Möglichkeiten, um die Stadt zum Wohl aller an die Folgen des Klimawandels – Starkregen und Hitze – anzupassen, kümmern sich um die Gesundheit aller, wie auch um den Schutz der Umwelt, der Bäume, der Luft und der Gewässer. Eine weitere Dienststelle im Amt für Umwelt und Gesundheit ist die Friedhofsverwaltung. Hier ist man stets bemüht, im Umgang mit dem Tod, den Anforderungen unserer pluralistischen Stadtgesellschaft gerecht zu werden.

Es ist gut, dass ich mich bei dieser Aufgabenvielfalt auf das Wissen und die fachliche Versiertheit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen kann. Unser Stellenplan umfasst insgesamt um die 1.340 Vollzeitstellen. Dahinter stehen noch um einiges mehr Menschen, da bei uns viele Teilzeitkräfte tätig sind.

Wie ist die aktuelle Lage im Gesundheitsamt?

Britta Walthelm: Das Amt widmet sich jetzt neben der Pandemie wieder seinen Fachaufgaben, dazu gehört die Gesundheitsförderung in den Stadtteilen. Wichtig ist auch die psychische Gesundheit. Leider haben infolge der Lockdowns während der Corona-Pandemie psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen zugenommen. Leider gerade auch bei Kindern und Jugendlichen.

Angesichts der Gasknappheit hat die Stadt Energiesparmaßnahmen beschlossen. Welche sind das?

Britta Walthelm: Das ist eine ganz lange Liste. Grundsätzlich wird die Raumtemperatur in städtischen Gebäuden reduziert. Doch neben der Heizung geht es auch um Warmwasser, Lüftung, Strom und Kühlung. Nürnberg hat im Vergleich mit anderen deutschen Städten beim Energiesparen bereits viel erreicht. Der Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich reduziert werden. Wir meinen: Wenn die Stadt spart, sparen andere auch. Noch im Sommer 2022 wurden wir belächelt, als wir - gewissermaßen als Vorreiterin - als erste Maßnahmen zur Energieeinsparung die Hallenbäder geschlossen haben.

Haben Sie Tipps zum privaten Energiesparen?

Britta Walthelm: Wir haben als Stadt mehrere Kampagnen ins Leben gerufen. Darunter die Kampagne „Winter der Solidarität“ des Sozialreferats mit Angeboten für Seniorinnen und Senioren oder die Inforeihe „Clever durch den Winter“ der Kulturläden. Das Team Klima bei uns im Referat unterstützt hier mit Beratungen und Tipps zum Energiesparen.

Als waschechte Nürnbergerin, welches Thema ist für Sie persönlich ein wirkliches Herzensthema in und für „Ihre“ Stadt?

Britta Walthelm: Mir liegt es sehr am Herzen, für alle Nürnbergerinnen und Nürnbergern in jedem Stadtteil gesunde Lebensbedingungen zu schaffen und zu erhalten. Wir in Nürnberg brauchen an vielen Stellen mehr Grün für ein gutes Leben. Als kleine Großstadt mit kurzen Wegen können wir die meisten Strecken mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegen. Meine kleine Tochter soll in Zukunft sicher in Nürnberg Radfahren können, dass ist gesund für sie und für die Umwelt. Und wenn ich meinen Blick nach außen richte, dann ist es mir wichtig, dass wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Wir machen schon Vieles richtig gut.

Vielen Dank für das Gespräch!


Bildquelle(n): Christine Dierenbach